Motivation ist abhängig vom Sinn der Aufgabe.
Motivierte Mitarbeiter wünscht sich jedes Unternehmen. Motivierte Mitarbeiter leisten mehr, arbeiten rationeller und effizienter und sind noch viel zufriedener und stolz auf ihre Aufgabe und ihren Arbeitgeber. In der Literatur über Menschenführung ist Motivation von den Führungsfähigkeiten der Chefs abhängig. Motivationsfähigkeit kann auch eine Charaktereigenschaft von Optimisten sein. Doch dank einer vom Lebensmittelkonzern Danone in Auftrag gegebenen Studie müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass Motivation vornehmlich vom Sinn und Zweck der Aufgabe herkommt.
Arbeitsleistung entspricht nicht allein einem Geldwert.
Menschen, die überzeugt sind, dass ihre Aufgabe etwas Sinnvolles bewirkt, sind glücklicher, aktiver und stolzer auf sich, als Menschen die eine Arbeit machen, nur um Geld zu verdienen. Auf der Erde gibt es geschätzt 200 Mio. Menschen, die in sozialen Werken tätig sind, oder einer Tätigkeit in der Hilfe für andere Menschen nachgehen. Viele davon ohne dafür bezahlt zu werden. Andere für Brotsamen oder Gehälter, die der Leistung nicht gerecht werden. Nicht eingerechnet sind Menschen in gutbezahlten sozialen Berufen. Alle sehen einen Sinn, denn sie erleben eine Auswirkung ihrer Aufgabe. Sie gewinnen durch ihre Arbeit menschliche Reaktionen wie Dankbarkeit, Freude, Glück. Reaktionen, die nicht einem Geldwert entsprechen.
Enthusiasmus für eine Idee ist auch Charaktersache.
Sicher kommt es auch auf die Charaktereigenschaften eines Menschen an. Sind in seiner psychischen Konstellation Macht und Egoismus stark ausgeprägt, dürfte er durch Geldwerte eher motiviert sein. Ist er aber Teamplayer, hilfsbereit, kontaktsuchend und ausgestattet mit Einfühlungsvermögen, dann sind «Softfacts» wesentlich wichtiger für sein Wohlbefinden, seinen Einsatz und seine Leistung.
Motivation ist vom Sinn der Arbeit abhängig.
In der Danone Untersuchung wurden über 2000 Personen befragt mit dem Ziel, herauszufinden, wie die Mitarbeiter eines Unternehmens über dessen Zielrichtung denken. Ob sie denken, ihr Unternehmen verfolge allein das Ziel der Profitmaximierung, oder ob sie denken, ihr Unternehmen verfolge
höhere Ziele als reinen Profit. Dabei gaben 49% an, dass sie höhere Ziele erkennen können. 46% waren der Ansicht, dass ihre Firma nur auf Gewinn aus ist. 5% konnten sich nicht zu einer Ansicht entscheiden. Interessant ist, dass 90% der ersten Gruppe
angaben, dass sie engagiert ihrer Tätigkeit nachgehen. Nur 60% der zweiten Gruppe konnten das von sich behaupten. Daraus wir ersichtlich, dass Leistung nicht nur von der materiellen Vergütung abhängig ist und Mehrleistung allein mit Geld nicht machbar ist. «Wenn ein Unternehmen zu den persönlichen Werten eines Individuums passt und einen höheren Sinn vermittelt, sind Mitarbeiter engagierter, leistungswilliger und verrichten Ihre Arbeit mit mehr Freude und Wohlwollen». Mit diesem Satz fasst Liz Hellis von Danone das Ergebnis der Studie zusammen.
Fazit:
Die Unternehmen haben die wichtige Aufgabe, ihren Mitarbeitern den Sinn und den Wert ihrer Arbeit zu kommunizieren. Bevor sie das tun, müssen sie zunächst dafür sorgen, dass:
.. Resultate der Arbeit auch wirklich etwas bewirken, dass Arbeit keinen Leerlauf darstellt, dass sichtbar wird, wofür die Arbeit geleistet wird und was sie bewirkt.
.. Gewinnmaximierung nicht zur alleinigen Devise wird, sondern dass die Geschäftsidee, der Geschäftszweck und die damit verbundenen Werte für die menschliche Gesellschaft kommuniziert werden.
.. die Einstellung des Managements zur menschlichen Gesellschaft offengelegt wird. Dass ein Kodex besteht, der Individuen und deren Vereinigungen von jeglicher Schädigung durch die unternehmerische Tätigkeit schützt.
.. Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens sinnvoll sind und in der Überzeugung der Mitarbeiter einen Wert für ihre Mitmenschen und der Gesellschaft darstellen.
Unternehmensführungen sollten deshalb Ihre Mitarbeitenden an ihren Planungen, Zukunftsvorstellungen, Leistungen für die Allgemeinheit und Leistungen für Mitarbeitende beteiligen. Transparenz führt dazu, in der Arbeit einen Sinn zu erkennen. jb